Nach einigen Jahren Pause (teils Corona bedingt, teils keine Zeit), hieß es am Samstag endlich auch für mich mal wieder „1 Stadt – 9 Stunden – 9 Fotos und du!“ – beim Fotomarathon Bremen.
Startpunkt war in diesem Jahr die Kunsthalle Bremen. Da der Kunstverein, welcher der Träger der Kunsthalle ist, in diesem Jahr 200-jähriges Jubiläum feiert, war eigentlich auch schon klar, dass es thematisch um Kunst gehen wird. Und so war es dann auch: „Ist das Kunst oder kann das weg?“ war das übergeordnete Thema in diesem Jahr.
Bild 1: Das kann ich auch!
Schnell kam mir dieser silberne „zerknüllte“ Metall-Würfel direkt vor der Kunsthalle in den Sinn…
Also ab auf’s Rad, zum nächsten Rewe im Viertel gefahren, da ich wusste, dass die ne große Getränke-Abteilung haben und dann eine silberne Getränkedose gesucht…
Zurück am Würfel habe ich über 70 Versuche gebraucht, bis ich das Motiv so im Kasten hatte, wie ich es wollte… ohne, dass jemand durchs Bild läuft, ohne dass die restlichen Zahlen außer der 64GB auf der drapierten SD-Karte zu sehen waren (64 war meine Startnummer, diese sollte irgendwie im ersten Bild vorkommen…), ohne dass die SD-Karte weg rutschte, bevor ich den Auslöser gedrückt hatte…
Bild 2: Wilde Farben
Meine erste Assoziation waren wild wachsende bunte Blumen in der Stadt… da hab ich mich aber echt schwer getan, welche zu finden, die ich auch noch optisch ansprechend in Szene setzen konnte…
Also kam mir als nächstes das Dschungelbuch-Graffiti in den Sinn… und als ich dort ankam, drehte ich mich noch einmal um und fand auch den Pinguin mit Farb-Rolle sehr passend…
Am Ende (nach langen Beratungen per WhatsApp) wurde es der Pinguin.
Bild 3: Original & Fälschung
Hier hätte auch nochmal Bild 1 gepasst 🙂
Ich entschied mich dann aber doch ehr für die originalen Bremer Stadtmusikanten vs. die Papp-Stadtmusikanten, welche in dem Goodie-Bag, welches es am Start in der Kunsthalle gab, in Form eines Bastelbogens beilagen.
Checkpoint 1: Galopprennbahn Bremen
Dannach hieß es: ab in die Pedalen treten! Der Zwischenhalt war noch 25 Fahrradminuten entfernt…
Dort gab es den ersten Stempel, die nächsten 3 Aufgaben incl. Ort des nächsten Checkpunkts sowie Gastronomie, um sich wieder frisch gestärkt den nächsten Herausforderungen widmen zu können.
Bild 4: Natürlich künstlich
Hier hatte ich sofort den Laubengang im Bürgerpark im Kopf… ein künstlich geschaffenes „Bauwerk“ aus natürlichen Materialien – und das Bild ist durchaus so geworden, wie vorgestellt. 🙂
Bild 5: Bahnbrechende Idee
Mit dem Bild habe ich mich echt ein wenig schwer getan…
Erst habe ich versucht, einen alten Torfkahn am Torfhafen in Szene zu setzen… denn die Kolonialisierung der Moorgebiete war durchaus eine bahnbrechende Idee für Bremens Stadtentwicklung… aber egal, wie man die Perspektive geändert hat – entweder hatte man einen störenden Schaukasten, einen Mülleimer oder eine Bank mit Leuten drauf mit im Bild (oder alternativ einen abgeschnittenen Segel-Mast…)
Krisensitzung in der WhatsApp-Gruppe: wie wäre das Gebäude vorm Hauptbahnhof? Der Bahnhofsvorplatz sollte bebaut werden, Kritiker führten jedoch das Argument an, dass das Gebäude den Blick auf den historischen Bahnhof total versperrt.
Also hatten die Architekten die „bahnbrechende Idee“, das Gebäude in 2 Teile zu teilen, um eine Sicht-Achse zu schaffen.
Für die Befürworter ist es tatsächlich eine „bahnbrechende Idee“, für die Gegner auf sarkastischer Ebene ebenfalls.
Bild 6: Verborgene Schätze
Noch ein Bild, bei welchem ich mich schwer tat… Schoko-Taler kaufen und irgendwo in Szene setzen, das hatte ich schon beim „Schatz im Silbersee“ im Jahr 2017… da wollte ich mich nicht wiederholen…
Daher kam die Idee „Antiquariat“… also einmal durch die Bahnhofsvorstadt und durchs komplette Viertel durch, leider hatten sie geschlossen und es wurde nur ein Blick durchs Schaufenster.
Eine Alternative gab es jedoch nicht, denn ich war schon spät dran. Der zweite Checkpoint sollte von 16:30 bis 17:30 besetzt sein… Navi sagte „17:26″…
Checkpoint 2: Port Piet, am Torfhafen
Wie vom Navi prophezeiht, war ich 4 Minuten vor Torschluss da. Daher nahm ich mir leider nicht noch die Zeit, bei einem gemütlichen Bierchen Energie zu tanken… schließlich läuft man bei den letzten Bildern des Tages immer Gefahr, dass die Sonne auf einmal weg ist…
Zum Glück hatte ich beim Blick auf die letzten 3 Aufgaben sofort gleich mehrere Umsetzungsideen…
Bild 7: Unerwartete Perspektive
Zuerst gingen mir „Brücken von unten“ oder, etwas witziger: „Stadtmusikanten von unten“ durch den Kopf. Auf dem Weg zu den Stadtmusikanten dachte ich jedoch „das machen bestimmt einige“… und in der Tat: die Stadtmusikanten waren ziemlich stark frequentiert, sowohl von Touris als auch von Teilnehmern.
Plan B: Rathaus oder Dom von unten nach oben… also am Dom probiert, hat mir auch nur mäßig gefallen… dann ein Blick nach rechts zu der Fensterfront, in welcher der Dom sich spiegelte… DAS war mein Motiv… jetzt brauchte ich nur noch ein paar Versuche, bis ich mit der Bildaufteilung zufrieden war…
Bild 8: Abstrakte Komposition
Dieses Bild war für mich sofort klar… Die Bremische Bürgerschaft ist architektonisch einfach ein absoluter Fremdkörper im sonst so historisch erhaltenen Stadtzentrum.
Ich bin jetzt kein Kunstexperte, aber diese Glasfassade in Kombination mit diesen Platten mit abstrakten Strukturen ist für mich DER Inbegriff von „Abstrakter Komposition“ in der Bremer Innenstadt…
Bild 9: Ich bin mit meiner Kunst am Ende!
Der letzte Checkpoint war die Shakespeare Company. Ich stellte mir vor, dass ich dort meine Objektive und Zweitkamera irgendwie stilvoll in einer Wiese platzieren könnte, mit dem Gebäude im Hintergrund…
Mich erwartete jedoch ein Gebäude, von welchem ich keine Ahnung hatte, wie ich es in Szene gesetzt bekomme mit Kamera-Equipment im Vordergrund… rund um das Gebäude nur Straßen, direkt vor dem Eingang ein Baustellenschild…
Ich machte einige Versuche, bis ich mir eingestand, dass das Thema ja schon irgendwie getroffen sei… ich war wohl tatsächlich mit meiner Kunst am Ende 🙂
Checkpoint 3 / Ziel: Shakespeare Company
Wie schon erwähnt: den letzten Stempel gab es mit Abgabe der 9 Fotos in der Shakespeare Company. Dort konnte man sich noch gemütlich bei einem kühlen Getränk mit anderen Teilnehmern austauschen.