Es ist wieder soweit… der große Konzert-Marathon zum Finale der Jazzahead! 2018 – in diesem Jahr mit Polen als Partner-Land.
Zuerst schaute ich kurz durch die Messe-Halle: Stände von Platten-Labels; Stände, welche die Musik der verschiedenen Länder repräsentierten; Instrumenten-Bauer… für jeden was dabei 🙂
Dann ging’s los mit Musik:
Kamil Piotrowicz Sextet
Der Abend begann ziemlich virtuos mit dem Kamil Piotrowicz Sextet. Während ich zugegebenermaßen mit dem recht wilden Saxophon- & Trompeten-Spiel nicht ganz so viel anfangen konnte, fand ich das Schlagzeug und den Kontrabass echt beeindruckend.
Joanna Duda Trio
Weiter ging es im Schlachthof mit einer Symbiose aus Jazz-Piano und sphärischen Klängen, wieder untermalt von einem sehr angenehmen Kontrabass (der wird so langsam mein Lieblingsinstrument in der Jazz-Musik…). Vor dem Schlachthof gab es außerdem eine Leinwand, sodass man – wenn man drinnen keinen Platz mehr bekommen hat, es einem zu voll war oder man einfach kein Ticket hatte – den Auftritt auch unter freiem Himmel genießen konnte. Für meinen Geschmack entfaltete sich die Musik in dieser Atmosphäre sogar noch viel besser als in der recht beengten Kesselhalle.
Marcin Wasilewski Trio
Nachdem die ersten beiden Bands zwar sehr interessant, aber auf Dauer doch etwas hektisch waren, hieß es nun „Seele baumeln lassen“ – ein sehr melodiöses Piano, wieder begleitet von Kontrabass und Schlagzeug. Hier hätte ich stundenlang einfach auf dem Boden liegen und zuhören können.
Diese Band spielt schon 25 Jahre lang zusammen, Pianist Marcin Wasilewski und Kontrabassist Slawomir Kurkiewicz kennen sich sogar schon seit der Schule. Diese Vertrautheit spürt man auch in ihrem Zusammenspiel.
Monika Borzym
Zum Abschluss gab es – als Höhepunkt des Abends – gefühlvollen souligen Vocal-Jazz von Monika Borzym. Die charismatische 28 Jahre junge Sängerin wurde von ihrer Band an Gitarre, Kontrabass und Schlagzeug begleitet, zudem gesellten sich Gastmusiker mit Viola und Saxophon dazu. Neben eigenen Stücken gab es auch durchaus Bekanntes, neu arrangiert – wie z.B. „Big Yellow Taxi“. Der Violist (oder Viola-ist? oder einfach Bratscher?), Michał Zaborski, spielte zu späterer Stunde auch noch mit dem Atom String Quartet – leider konnte ich nicht so lange bleiben.
Der aufmerksame Betrachter wird übrigens feststellen: der Kontrabassist, Max Mucha, stand an dem Abend nicht das erste Mal auf der Bühne – er spielt ebenfalls bei Joanna Duda mit. 🙂